Die fünf Pferdetypen in der TCM
In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) spielen Charaktereigenschaften und Persönlichkeit eine wesentliche Rolle. Sie sind Bestandteil der Fünf-Elemente-Lehre. Diese erklärt unter anderem die Neigung zu bestimmten Erkrankungen sowie welche Pferd-Reiter-Kombinationen gut harmonieren und wo es Schwierigkeiten geben kann.
Die fünf Elemente sind Feuer, Erde, Metall, Waser und Holz und jedem Element ist ein Organpaar zugeordnet. Daraus leiten sich dann die fünf TCM-Pferdetypen ab, die ich Ihnen nachfolgend beschreibe. Dies ist natürlich nur ein kleiner Einblick in das komplexe Thema.
Nieren-Typ
Das Nieren-Pferd wird der Wandlungsphase Wasser zugeordnet. Die Schwachstellen dieser Pferde sind die Ohren und Knochen. Eine typische Charaktereigenschaft ist ängstlich auf neue Dinge zu reagieren. Im Umgang dieser Pferden gilt, je unsicherer das Pferd, umso sicherer muss der Mensch sein. Die Nieren-Pferde sind anfällig bei Kälte und frieren schnell. Wärmende Decken und Solarium nehmen sie dankend an. Ihre Schleimhäute sind häufig hell bis fast weißlich.
Eine harte Ausbildung ist für Nieren-Pferde nichts. Mit positiven Verstärkungen und kleinen Ausbildungsfortschritten kannst du diesen Pferden Sicherheit und Selbstvertrauen vermitteln. Bei diesen Pferden ist ein uneingeschränktes Vertrauen zwischen Mensch und Pferd besonders wichtig. In der Herde ordnen sie sich unter, werden sie unterdrückt stressen sie sich. Stimmt die Basis zwischen Reiter und Pferd, sind sie fleißig und möchten gefallen. Hat man das Vertrauen dieser Pferde gewonnen, hat man einen Freund für's Leben.
Lungen-Typ
Der Lungen-Typ ist der Wandlungsphase Metall zugeordnet. Für alle Reiter, die leistungsbereite und ausgeglichene Pferde lieben, ist dies das absolute Traumpferd. Lungen-Pferde haben meist klare Gelenke und neigen zu Hautproblemen, die sich durch schuppige und trockene Haut zeigen können sowie zu trockenem Husten und Magen-Darm-Erkrankungen neigen.
Das Lungen-Pferd ist überaus klug und möchte gerne den Überblick über alle Situationen behalten. Ein Pferd das gerne mitdenkt. Gerade im Parcours kann dies sehr hilfreich sein, da sie selbstbewusst auftreten und in der Lage sind Distanzen abzuschätzen.
Diese Pferde verhalten sich meist ruhig und überlegt. Aufgrund ihres Überblicks erkennen sie alles Neue schnell, ohne in Panik zu verfallen. Als Gefühl ist dem Lungen-Typ die Trauer zugeordnet. Stirbt ein Herdenmitglied oder gibt ihm die Bezugsperson nicht genügend Aufmerksamkeit, kann sich dies in Krankheit wandeln. In der Herde ist es kontaktfreudig.
Mit ihm kann man wahrlich durchs Feuer gehen.
Milz-Typ
Der Milz-Typ ist der Wandlungsphase Erde zugeordnet. Diese Pferde leben ganz nach dem Motto: "Probier´s mal mit Gemütlichkeit". Sie zeichnen sich durch ihr ruhiges Wesen aus. Äußerlich erscheinen sie oft etwas rundlich. In der TCM sind ihm als Sinnesorgan die Lippen zugeordnet. Die Milz-Pferde findet man häufig auch mit entspannt hängender Unterlippe vor.
Sie haben von Natur aus eine weiche Muskulatur und leiden deshalb nur sehr selten unter Muskelverspannungen. Das Milz-Pferd mag kein regnerisches Wetter und kann bei diesem Wetter auch krankheitsanfällig sein. Eine Decke bei Nässe wird von ihnen gerne angenommen. Häufig brauchen sie eine lange Aufwärmphase.
Sie neigen zu Ödemen, angelaufenen Beinen, Kotwasser oder auch Durchfällen. Das Milz-Pferd ist ein absolutes Verlass- und Anfängerpferd. Sie lernen zwar langsam aber vergessen das Erlernte nicht und ist von einem geübten Reiter gut abrufbar. Bei Überforderung reagieren sie mit Faulheit.
Leber-Typ
Der Leber-Typ ist der Wandlungsphase Holz zugeordnet. Es handelt sich um ausdrucksstarke Pferde die sich gerne präsentieren. Leber-Pferde sind leistungsbereit und können schnell zornig regieren wenn sie etwas nicht umsetzen können oder sich missverstanden fühlen. Die körperlichen Schwachstellen der Leber-Pferden sind die Augen und die Sehnen. Anfällig ist der Leber-Typ bei Wind und Sturm.
Sie sind ranghoch, sehr ehrgeizig und klug. Dies kann auch dazu führen, das sie Reiterfehler gerne ausnutzen. Die Leber-Pferde neigen zu Muskelverspannungen und benötigen bei nicht korrekter Fütterung und Haltung lange Lösungsphasen. Auch ihre Haut ist sehr empfindlich und sie sind anfällig für virale Infekte.
Häufig wechselnde Stallnachbarn führen bei diesen Pferden zu großem Stress, deshalb sollten sie in einer ruhigen und beständigen Umgebung leben. Wichtig ist, dass ihre Besitzer einen großen Wert auf eine ruhige und faire aber konsequente Ausbildung legen. Dies darf aber keinesfalls mit Druck oder Strenge verwechselt werden, da diese Pferde mit Gegendruck reagieren. Leber-Pferde können sehr nachtragend sein, unangenehme Situation merken sie sich lange.
Herz-Typ
Der Herz-Typ ist der Wandlungsphase Feuer zugeordnet. Das Pferd wird gerne mit den Worten "zwischen Genie und Wahnsinn" beschrieben. Das Herz-Pferd kann von der einen zur anderen Sekunde sein ruhiges Wesen in Hysterie verwandeln und sich furchtbar in Dinge hineinsteigern, die für andere Pferde bedeutungslos sind. Sind sie einmal in Panik geraten, reagieren sie kopflos und sind durch beruhigende Worte nicht mehr zu erreichen.
Die positiven Eigenschaften sind ihre Aufgeschlossenheit und Pferde die für jeden Spaß zu haben sind. Die Herz-Pferde schwitzen schnell und schwitzen auch häufig nach dem Trockenreiten stark nach. In der Herde verhalten sie sich eher unauffällig, binden sich aber meist fest an ein anderes Pferd.
In der Ausbildung benötigen diese Pferde absolute Routine. Jegliche Situationen, die in Hysterie enden könnten, sollten vermieden werden. Auch eine Trainingsfahrt oder ein neuer Stallnachbar können das Pferd völlig aus dem Gleichgewicht bringen. Wenn man einen Herz-Typ hat, sollte man sich als Mensch auf das Pferd einstellen, und vertrauensvoll aber konsequente mit dem Pferd umgehen.





